Google hat das Search Partner Network Reporting erweitert und zeigt jetzt erstmals, auf welchen konkreten Domains deine Anzeigen erscheinen. Statt im Dunkeln zu tappen, siehst du endlich, ob deine Werbung auf seriösen Seiten oder fragwürdigen Partnern läuft. Für KMUs bedeutet das bessere Kontrolle über die Markenreputation und die Möglichkeit, das Werbebudget gezielter einzusetzen.
Was hat sich beim Search Partner Network geändert?
Google zeigt jetzt Domain-Level-Daten für das Search Partner Network in Search-, Shopping- und App-Kampagnen. Du findest den Bericht unter „Statistiken und Berichte“ → „Berichtseditor“ → „Inhaltseignung“. Allerdings siehst du nur Impressionen pro Domain – Klicks und Kosten bleiben weiterhin nur auf Kampagnenebene sichtbar.
Jahrelang war das Search Partner Network eine Blackbox. Du konntest zwar sehen, dass deine Anzeigen außerhalb von Google geschaltet werden, aber wo genau? Das blieb ein Rätsel. Diese Intransparenz war besonders für kleine und mittlere Unternehmen problematisch, die auf jeden Werbeeuro achten müssen und ihre Markenreputation schützen wollen. Mit dem neuen Placement-Reporting ändert sich das grundlegend. Du siehst endlich, auf welchen Partner-Websites deine Anzeigen erscheinen. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz, auch wenn noch nicht alle Daten verfügbar sind.
Warum ist das für lokale Unternehmen wichtig?
Für KMUs bringt diese Transparenz mehrere entscheidende Vorteile. Als Rechtsanwalt willst du sicherstellen, dass deine Anzeigen nicht auf unseriösen Websites erscheinen, die deinem Ruf schaden könnten. Als Handwerker möchtest du wissen, ob deine Werbung auf relevanten Plattformen läuft oder auf Seiten, die nichts mit deiner Zielgruppe zu tun haben.
Bisher musstest du dem Search Partner Network blind vertrauen oder es komplett deaktivieren. Viele KMUs haben sich für letzteres entschieden und dadurch potenzielle Reichweite verloren. Jetzt kannst du eine informierte Entscheidung treffen: Welche Partner-Domains bringen wertvollen Traffic, welche solltest du meiden?
Besonders für lokale Dienstleister ist Brand Safety entscheidend. Wenn deine Anzeige für „Notar Hamburg“ auf einer fragwürdigen Website erscheint, kann das mehr Schaden anrichten als nutzen. Mit dem neuen Reporting kannst du solche Risiken frühzeitig erkennen und gegensteuern.
Das neue Reporting ist der erste Schritt zu mehr Kontrolle über das Search Partner Network. Zwar kannst du noch keine einzelnen Domains ausschließen, aber die Transparenz hilft dir bei der strategischen Entscheidung, ob das Netzwerk für dein Unternehmen sinnvoll ist oder nicht.
So findest du den neuen Placement-Bericht
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der neue Bericht ist nicht sofort offensichtlich zu finden. So gelangst du dorthin:
- Öffne deinen Google Ads Account und wähle die Kampagne aus, die du analysieren möchtest
- Klicke auf „Statistiken und Berichte“ in der linken Navigation
- Wähle „Berichtseditor“ aus dem Dropdown-Menü
- Navigiere zu „Inhaltseignung“ – hier findest du den Search Partner Network Bericht
- Filtere nach deinen Kampagnen und dem gewünschten Zeitraum
Was du im Bericht siehst
Der Bericht zeigt dir die Domain-Namen der Partner-Websites und die Anzahl der Impressionen, die deine Anzeigen dort erhalten haben. Du siehst also beispielsweise, dass deine Anzeigen 1.500 Mal auf „beispielpartner.com“ erschienen sind. Was du leider noch nicht siehst: Wie viele Klicks und Kosten von jeder einzelnen Domain kommen. Diese Daten bleiben auf der Gesamtebene des Search Partner Networks aggregiert.
Wie bewertest du die Partner-Domains?
Qualitätskriterien für KMUs
Nicht jede Partner-Domain ist automatisch schlecht oder gut. Hier sind die wichtigsten Bewertungskriterien für kleine und mittlere Unternehmen:
Positive Signale:
- Bekannte, etablierte Websites in deiner Branche
- Domains mit seriösem Eindruck und professionellem Design
- Websites, die thematisch zu deinem Angebot passen
- Partner mit erkennbarem Bezug zu deiner Zielgruppe
Warnsignale:
- Unbekannte Domains mit verdächtigen Namen
- Websites mit übermäßig viel Werbung oder Pop-ups
- Partner-Seiten in fremden Sprachen (außer bei internationalen Kampagnen)
- Domains, die nichts mit deiner Branche zu tun haben
Praktisches Vorgehen
Nimm dir die Zeit, die wichtigsten Partner-Domains manuell zu besuchen. Als Rechtsanwalt solltest du prüfen, ob die Seiten seriös wirken und zu deinem professionellen Image passen. Als Handwerker schau, ob die Partner-Websites eine Zielgruppe ansprechen, die deine Dienstleistungen brauchen könnte.
Dokumentiere deine Erkenntnisse. Erstelle eine einfache Liste mit „guten“ und „problematischen“ Domains. Diese Informationen helfen dir bei zukünftigen Entscheidungen über das Search Partner Network.
Häufige Probleme und deren Lösungen
Was tun bei fragwürdigen Partner-Domains?
Du findest Partner-Domains, die nicht zu deinem Unternehmen passen oder deiner Marke schaden könnten. Das passiert, weil Google die Partner nicht immer nach den gleichen Qualitätskriterien auswählt wie du.
Lösungsoptionen:
Aktuell kannst du einzelne Partner-Domains noch nicht direkt ausschließen. Du hast aber folgende Möglichkeiten:
- Search Partner Network komplett deaktivieren: Gehe in die Kampagneneinstellungen und entferne das Häkchen bei „Such-Partnernetzwerk einschließen“
- Feedback an Google senden: Melde problematische Domains über den Support – Google prüft diese Hinweise
- Performance genau beobachten: Überwache Klickrate und Conversion-Rate des Partner-Netzwerks
- Budget-Anpassungen: Reduziere das Budget für Kampagnen mit problematischen Partner-Placements
Was tun, wenn das Partner-Netzwerk schlechte Performance zeigt?
Die Gesamtperformance des Search Partner Networks ist deutlich schlechter als Google Search selbst. Das kann an unpassenden Placements oder einer anderen Nutzerqualität auf Partner-Seiten liegen.
Lösung:
Segmentiere deine Berichte nach Netzwerken (Google Search vs. Such-Partner). So siehst du den direkten Performance-Vergleich. Falls die Partner deutlich schlechter abschneiden, deaktiviere das Netzwerk und investiere das Budget in Google Search oder andere Kanäle.
Bedenke: Auch eine niedrigere Conversion-Rate kann wirtschaftlich sinnvoll sein, wenn die Klickpreise im Partner-Netzwerk entsprechend günstiger sind.
Strategische Entscheidungen für KMUs
Wann das Search Partner Network sinnvoll ist
Das Partner-Netzwerk kann für bestimmte KMU-Typen durchaus wertvoll sein:
Gute Kandidaten:
- Unternehmen mit breiter Zielgruppe und wenig Brand-Sensitivity
- KMUs, die primär auf Reichweite und günstigen Traffic setzen
- Dienstleister in wenig umkämpften Nischen
- Businesses mit starkem Online-Angebot, das auch spontane Besucher konvertiert
Eher ungeeignet:
- Hochpreisige Dienstleister (Anwälte, Berater) mit strengen Reputation-Anforderungen
- Lokale Unternehmen mit sehr spezifischer Zielgruppe
- KMUs mit begrenztem Budget, die maximale Effizienz brauchen
- Branchen mit hohem Vertrauensbedarf (Gesundheit, Finanzen)
Test-Ansatz für unsichere Fälle
Falls du unsicher bist, ob das Search Partner Network für dich funktioniert, führe einen systematischen Test durch:
Erstelle zwei identische Kampagnen – eine nur für Google Search, eine mit aktiviertem Partner-Netzwerk. Lasse beide vier Wochen laufen und vergleiche die Ergebnisse. Achte dabei nicht nur auf die Klickrate, sondern besonders auf echte Geschäftsergebnisse: Anrufe, Anfragen, Verkäufe.
Deine Checkliste für das neue Reporting
So gehst du systematisch mit der neuen Transparenz um:
- Bericht erstmalig aufrufen: Schaue dir alle Partner-Domains deiner wichtigsten Kampagnen an
- Top-Partner identifizieren: Welche Domains generieren die meisten Impressionen?
- Manuelle Prüfung: Besuche die 5-10 wichtigsten Partner-Websites persönlich
- Bewertung erstellen: Dokumentiere, welche Partner zu deinem Business passen
- Performance segmentieren: Vergleiche Search vs. Partner-Netzwerk Leistung
- Strategische Entscheidung treffen: Partner-Netzwerk behalten, einschränken oder deaktivieren
- Regelmäßig überwachen: Monatliche Kontrolle der Partner-Domains auf Änderungen
Das neue Search Partner Network Reporting ist ein wichtiger Schritt zu mehr Kontrolle über deine Google Ads. Auch wenn noch nicht alle Funktionen verfügbar sind, die sich Werbetreibende wünschen, ist die Domain-Transparenz ein großer Fortschritt. Nutze diese Informationen, um bewusstere Entscheidungen über dein Werbebudget zu treffen.
Updates umsetzen oder Chancen verpassen?
Googles Entwicklungen zeigen eine klare Richtung: Mehr Automatisierung, strengere Datenschutz-Compliance und bessere Self-Service-Tools. Das bietet Chancen für KMUs mit begrenzten Zeitressourcen – allerdings ersetzt Technologie nie dein Geschäftsverständnis und deine Kundenkenntnis. Nutze diese Tools als Unterstützung für deine Strategie, nicht als Ersatz.
Wenn dir die Umsetzung dieser Neuerungen zu komplex erscheint, stehe ich dir zur Seite. In einem kostenlosen Beratungsgespräch identifizieren wir gemeinsam die für dein KMU relevantesten Maßnahmen und entwickeln einen praktikablen Implementierungsplan.