Juli 18

Video Action Campaigns werden zu Demand Gen: Was du jetzt tun musst

Das Wichtigste zusammengefasst

Google stellt alle Video Action Campaigns (VAC) schrittweise auf das neue Demand Gen-Format um. Die Umstellung läuft noch, aber bereits umgestellte Kampagnen bekommen Zugang zu neuen Placements (Gmail, Discover) sowie erweiterte Creative-Optionen. Der wichtigste Unterschied: Demand Gen optimiert nicht nur auf Conversions, sondern auch auf Engagement – das kann deine Kosten pro Conversion beeinflussen. Erste Praxis-Erfahrungen zeigen: Gmail performt meist schlecht, Discover ist gemischt mit starken Unterschieden je nach Zielgruppe. Du solltest umgestellte Kampagnen sofort überwachen und schlechte Placements deaktivieren.

Was ändert sich konkret bei der Umstellung auf Demand Gen?

Demand Gen ist Googles Nachfolger für Video Action Campaigns und erreicht Nutzer nicht nur auf YouTube, sondern auch in Gmail und Google Discover. Die Kampagnen nutzen erweiterte KI-Optimierung für Klicks und Conversions und bieten neue Creative-Formate wie Karussells und vertikale Videos.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Die Umstellung bringt sowohl Vorteile als auch potenzielle Stolpersteine mit sich:

Neue Möglichkeiten:

  • Erweiterte Reichweite: Zusätzliche Placements in Gmail und Discover neben YouTube
  • Bessere Creative-Optionen: Karussell-Anzeigen, Portrait-Videos (9:16), mehr Asset-Variationen
  • Lead-Form-Integration: Direkte Lead-Generierung ohne Klick auf die Website
  • Verbesserte Zielgruppen-KI: Intelligentere Audience-Expansion und Lookalike-Targeting
  • Performance Insights: Detailliertere Berichte zu Asset-Performance und Placement-Leistung

Potenzielle Herausforderungen:

  • Veränderte Optimierung: Fokus nicht nur auf Conversions, sondern auch auf Engagement
  • Neue Placement-Performance: Gmail und Discover verhalten sich anders als YouTube
  • Asset-Anpassungen: Möglicherweise braucht deine Creative neue Formate
  • Geänderte Kosten-Struktur: CPC und CPA können sich durch die erweiterte Optimierung verschieben

Wichtig zu verstehen: Demand Gen ist nicht einfach eine umbenannte Video Action Campaign, sondern ein weiterentwickeltes System mit anderen Optimierungszielen.

Warum ist das für KMUs mit Video-Content relevant?

Kleine und mittlere Unternehmen, die bereits in Video-Werbung investiert haben, können von den neuen Möglichkeiten profitieren – müssen aber auch vorsichtig optimieren.

Risiken bei falscher Handhabung:

  • Verschlechterte Conversion-Rates: Wenn die KI auf Engagement statt Conversions optimiert
  • Höhere Kosten: Gmail performt meist schlecht, Discover ist gemischt – beide oft teurer als YouTube
  • Asset-Probleme: Bestehende Videos funktionieren möglicherweise schlecht in neuen Formaten
Expertentipp

Praxis-Tipp: Die automatische Umstellung passiert bei allen Video Action Campaigns. Du kannst sie nicht verhindern, aber du kannst proaktiv deine Kampagnen-Einstellungen überprüfen und anpassen, bevor Probleme auftreten.

Demand Gen-Kampagnen nach der Umstellung optimieren – Schritt für Schritt

Da die Umstellung automatisch erfolgt, solltest du schnell handeln, um die Performance zu sichern:

So optimierst du deine umgestellten Kampagnen schnell:

  1. Identifiziere umgestellte Kampagnen in deinem Google Ads-Konto (erscheinen jetzt als „Demand Gen“)
  2. Prüfe die neuen Placement-Einstellungen unter Kampagnen → Inhalte → Placements
  3. Kontrolliere die Gebotsstrategie – ist „Conversions maximieren“ noch aktiv oder hat sich etwas geändert?
  4. Überprüfe Asset-Gruppen auf Vollständigkeit (Headlines, Descriptions, Videos, Bilder)
  5. Setze Placement-Ausschlüsse falls nötig (Gmail oder Discover deaktivieren, wenn ungewünscht)
  6. Überwache die ersten 2 Wochen täglich Kosten pro Conversion und Klickraten

Besonders wichtig: Schaue dir nach einer Woche an, welche Placements (YouTube vs. Gmail vs. Discover) die besten Conversion-Raten liefern.

Probleme und Lösungen

Was tun, wenn die Kosten pro Conversion nach der Umstellung steigen?

Problem und Ursache

Deine umgestellte Demand Gen-Kampagne zeigt deutlich höhere Kosten pro Conversion als die ursprüngliche Video Action Campaign. Das passiert, weil Demand Gen auf mehr Placements mit unterschiedlicher User-Intention optimiert und möglicherweise weniger conversion-fokussiert arbeitet.

Lösung:

  1. Gmail sofort prüfen: Deaktiviere Gmail-Placements, da diese meist schlecht performen
  2. Discover vorsichtig testen: Schaue 1-2 Wochen, ob Discover für deine Zielgruppe funktioniert
  3. Gebotsstrategie überprüfen: Wechsle zu „Ziel-CPA“ statt „Conversions maximieren“ für mehr Kostenkontrolle
  4. Audience-Targeting verschärfen: Entferne zu breite Zielgruppen-Erweiterungen

Warum performen meine Videos plötzlich schlechter?

Problem und Ursache

Die Video-Performance ist nach der Umstellung deutlich gesunken, obwohl dieselben Creatives verwendet werden. Das liegt daran, dass Demand Gen deine Videos jetzt in völlig anderen Kontexten ausspielt (Gmail, Discover) wo andere Creative-Anforderungen gelten.

Lösung:

  1. Portrait-Videos testen: Probiere 9:16 Videos für mobile Placements aus
  2. Karussell-Anzeigen ausprobieren: Kombiniere Video mit statischen Produktbildern
  3. Kürzere Video-Versionen testen: Probiere verschiedene Längen für Gmail/Discover
  4. Verschiedene CTAs testen: „Mehr erfahren“ vs. „Jetzt kaufen“ je nach Placement

Soll ich neue Lead-Forms in Demand Gen verwenden?

Problem und Ursache

Du siehst die neue Lead-Form-Option in deinen Demand Gen-Kampagnen und fragst dich, ob du sie nutzen solltest. Du bist unsicher, ob direkte Lead-Erfassung bessere Qualität liefert als Website-Besucher.

Strategische Überlegung:

  1. Lead-Qualität testen: Vergleiche 4 Wochen Lead-Forms vs. Website-Conversions
  2. Qualification-Fragen hinzufügen: Nutze die Form-Felder zur Lead-Vorqualifizierung
  3. Follow-up-Prozess anpassen: Lead-Form-Kontakte brauchen andere Nachfass-Strategien
  4. Parallel laufen lassen: Teste Lead-Forms als zusätzliche Option, nicht als Ersatz
Expertentipp

Praxis-Tipp: Gmail-Placements performen in den meisten Fällen schlecht – deaktiviere sie meist sofort. Bei Discover gibt es starke Unterschiede: Teste es vorsichtig, aber sei bereit, es zu deaktivieren, wenn die Performance nicht stimmt.

Deine Sofort-Checkliste

Arbeite diese Liste zeitnah ab:

  • Umgestellte Kampagnen identifizieren: Finde alle deine neuen Demand Gen-Kampagnen
  • Placement-Einstellungen prüfen: Kontrolliere, wo deine Anzeigen jetzt erscheinen
  • Performance-Baseline setzen: Notiere aktuelle CPA und Conversion-Rate für Vergleiche

Weitere Aufgaben:

  • Wöchentliche Performance-Checks: 4 Wochen lang täglich Kosten pro Conversion überwachen
  • Asset-Optimierung planen: Neue Creative-Formate für bessere Mobile-Performance testen
  • Updates umsetzen oder Chancen verpassen?

    Googles Entwicklungen zeigen eine klare Richtung: Mehr Automatisierung, strengere Datenschutz-Compliance und bessere Self-Service-Tools. Das bietet Chancen für KMUs mit begrenzten Zeitressourcen – allerdings ersetzt Technologie nie dein Geschäftsverständnis und deine Kundenkenntnis. Nutze diese Tools als Unterstützung für deine Strategie, nicht als Ersatz.

    Wenn dir die Umsetzung dieser Neuerungen zu komplex erscheint, stehe ich dir zur Seite. In einem kostenlosen Beratungsgespräch identifizieren wir gemeinsam die für dein KMU relevantesten Maßnahmen und entwickeln einen praktikablen Implementierungsplan.


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