August 7

Smart Bidding Exploration: Mehr Traffic-Möglichkeiten für deine Target ROAS-Kampagnen testen

Das Wichtigste zusammengefasst

Google hat bei Google Marketing Live 2025 Smart Bidding Exploration vorgestellt – die größte Bidding-Änderung seit über einem Jahrzehnt. Dieses Feature nutzt KI und flexible ROAS-Ziele, um ungenutzte Suchanfragen zu erschließen und mehr Conversions zu erzielen. Anstatt nur auf bekannte Suchbegriffe zu bieten, erweitert es die Reichweite auf allgemeinere, explorative Suchanfragen. Laut Google führt dies zu 18 % mehr einzigartigen Conversion-Kategorien und 19 % mehr Gesamt-Conversions. Das Feature senkt deinen effektiven Ziel-ROAS, um neue Traffic-Potenziale zu testen. Wichtig: Es ist ein fortgeschrittenes Feature, das nur für erfahrene Google Ads-Spezialisten mit ausreichendem Conversion-Volumen und Budget-Flexibilität geeignet ist.

Was bedeutet Smart Bidding Exploration konkret?

Smart Bidding Exploration ist ein Feature, das es der Google AI erlaubt, neue, bisher unerschlossene Suchanfragen zu finden. Anstatt nur aggressiver auf bereits bekannte Keywords zu bieten, erweitert es die Kampagnenausrichtung auf breitere Suchintentionen. Dazu wird dein effektiver Ziel-ROAS flexibel gesenkt, um diese neuen Conversion-Pfade zu testen. Das Ziel ist es, zusätzliches Wachstum zu generieren, das mit starren ROAS-Zielen unmöglich wäre.

Wie funktioniert Smart Bidding Exploration?

Smart Bidding Exploration nutzt KI, um deine Kampagnen für neue, bisher ungenutzte Suchanfragen zu öffnen. Anstatt sich nur auf eng definierte, hochkonvertierende Keywords zu konzentrieren, erlaubt das System, auch breitere, explorativere Suchanfragen zu testen.

  • Flexible ROAS-Ziele: Du erlaubst Google, dein ROAS-Ziel flexibel zu senken, um Suchanfragen mit hohem Potenzial zu entdecken, die sonst übersehen würden. Beispiel: Ein Hypothekenanbieter erreicht nicht nur Suchen nach „Hypothekenzinsen“, sondern auch nach „wie kaufe ich ein Haus“.
  • Konkrete Toleranz-Berechnung: Wenn dein Ziel-ROAS 200% beträgt und du eine Toleranz von 15% wählst, liegt dein neuer effektiver Ziel-ROAS bei 170% (200% – 15% = 170%).
  • Intelligente KI: Das System basiert auf Googles fortschrittlicher KI (wie AI Max) und findet automatisch neue, leistungsstarke Suchkategorien.
  • Messbare Ergebnisse: Laut internen Google-Daten (März/April 2025) führte das Feature zu 18 % mehr einzigartigen Conversion-Kategorien und 19 % mehr Gesamt-Conversions.
  • Fokus auf Neuentdeckung: Das Kernziel ist nicht, aggressiver auf bekannte Begriffe zu bieten, sondern die Reichweite systematisch zu erweitern und neue Nachfrage zu erschließen.
  • 15% neue Suchanfragen täglich: Google berichtet, dass 15% aller täglichen Suchanfragen neu sind – genau hier setzt Smart Bidding Exploration an.

Diese Neuerung ist ein Paradigmenwechsel: Statt starrer Regeln überlässt du der KI die Entdeckungsarbeit, um das volle Potenzial deiner Kampagnen auszuschöpfen.

Wann solltest du Smart Bidding Exploration nutzen?

Smart Bidding Exploration ist ein fortgeschrittenes Feature, das nicht für jeden geeignet ist. Basierend auf den Empfehlungen von Google Ads-Experten solltest du folgende Voraussetzungen erfüllen:

✅ Wann du Smart Bidding Exploration nutzen solltest:

  • Ausreichendes Conversion-Volumen: Mindestens 30+ Conversions pro Monat für Target ROAS-Kampagnen, 50+ für Target CPA, und 20-30 für Performance Max-Kampagnen. Niedrige Conversion-Volumina führen zu schlechter Vorhersagegenauigkeit.
  • Präzises und stabiles Conversion-Tracking: Dein Google Ads-Konto muss ein „bulletproof“ Tracking haben – saubere Daten ohne Duplikate, korrekte Primär- und Sekundär-Conversions sind essentiell.
  • Reife und optimierte Kampagnen: Nicht direkt nach dem Kampagnen-Launch verwenden. Warte, bis sich Performance-Daten angesammelt haben und deine CPA/ROAS-Benchmarks etabliert sind.
  • Stagnierende Performance: Ideal für reife Konten, die seit einem Jahr stabil laufen, aber nicht mehr wachsen. Wenn deine Suchbegriffe monatlich gleich aussehen und Budget-Erhöhungen keine zusätzlichen Conversions bringen.
  • Bereitschaft für Effizienz-Trade-off: Du musst bereit sein, etwas Effizienz gegen mehr Volumen zu tauschen. Das Feature tendiert eher zu „Maximize Conversion Value“ als zu striktem Target ROAS.
  • Budget-Flexibilität: Du brauchst Spielraum, um das Budget um 10-30% zu erhöhen, wenn der Algorithmus neue Conversion-Möglichkeiten findet.
  • Vertrauen in den Algorithmus: Du solltest dem System vertrauen und bereit sein, es zu überwachen – es ist kein „Fire-and-Forget“-Feature.

❌ Wann du Smart Bidding Exploration NICHT nutzen solltest:

  • Niedriges Conversion-Volumen: Weniger als 15-30 Conversions pro Monat, niedrige Ad Spend, junge Konten ohne Lernbasis.
  • Budget-beschränkte Kampagnen: Wenn deine Kampagnen bereits „Losing Impression Share Due to Budget“ haben. Löse zuerst die Budget-Beschränkung.
  • Sehr strikte Effizienz-Anforderungen: Wenn du dir keine CPA-Erhöhungen oder ROAS-Senkungen leisten kannst.
  • Fehlende Conversion-Werte: Wenn deine Conversion-Actions keine Werte haben oder verschiedene Conversion-Typen ohne Wertunterschiede gezählt werden.
  • Schlecht performierende Kampagnen: Wenn Kampagnen noch jung sind oder deine Target ROAS-Ziele nicht erreichen. Fixe zuerst die Grundlagen.
  • Kleine PMAX-Kampagnen: Performance Max-Kampagnen mit sehr niedrigem Budget (unter €30/Tag) sollten das Feature nicht nutzen.

Smart Bidding Strategien im Vergleich

Smart Bidding Exploration ist nur eine von mehreren Smart Bidding Strategien. Hier ein Überblick, wann welche Strategie am besten geeignet ist:

🎯 Target CPA

Lead Generation oder feste Wert-Actions mit konsistenten Conversion-Daten und Kostenkontrolle.

💰 Target ROAS

E-Commerce oder Kampagnen mit verschiedenen Conversion-Werten. Nur verwenden, wenn du perfekt trackst und genug Volumen hast.

📈 Maximize Conversions

Viel Volumen mit CPA-Schwankungen tolerieren. Ähnlich wie Smart Bidding Exploration Plus. Ideal für frühe Kampagnenphasen bei Lead Generation.

💎 Maximize Conversion Value

Ähnlich wie Maximize Conversions, aber optimiert für Gesamtumsatz. Perfekt für Retail-Kampagnen ohne festes Target ROAS oder zum Kickstart von E-Commerce/Shopping PMAX-Kampagnen.

Expertentipp

Smart Bidding Exploration ist am ehesten mit Maximize Conversion Value vergleichbar, da es Effizienz gegen Volumen tauscht. Es ist ein fortgeschrittenes Feature für erfahrene Google Ads-Spezialisten, die bereit sind, etwas Kontrolle abzugeben, um neues Wachstum zu erschließen.

Die Aktivierung von Smart Bidding Exploration ist unkompliziert. Du findest die Einstellung direkt in den Kampagnen- oder Portfolio-Einstellungen. So gehst du vor:

So aktivierst du Smart Bidding Exploration:

  1. Gehe im Google Ads Menü zu Kampagnen.
  2. Wähle die gewünschte Kampagne aus und klicke auf Einstellungen.
  3. Öffne den Abschnitt Gebotsexploration (Bidding exploration).
  4. Setze den Haken bei Smart Bidding erlauben, neuen Traffic zu entdecken (Allow Smart Bidding to explore new traffic).
  5. Wichtig: Das System senkt nun deinen effektiven Ziel-ROAS. Wenn dein Ziel-ROAS 200 % beträgt und du eine Toleranz von 10 % wählst, liegt der neue effektive Ziel-ROAS bei 180 %.
  6. Klicke auf Speichern.

Hinweis: Um das Feature zu deaktivieren, entferne einfach den Haken wieder. Du kannst die Einstellung auch auf Portfolio-Ebene in den Einstellungen der Portfolio-Gebotsstrategie vornehmen.

Probleme und Lösungen

Was tun, wenn ich Smart Bidding Exploration nicht finde?

Problem und Ursache

Du findest die Option „Smart Bidding Exploration“ nicht in deinen Target ROAS-Kampagnen, obwohl das Feature angekündigt wurde. Das kann an der Interface-Bezeichnung, der Navigation in deinem Konto oder daran liegen, dass das Feature noch nicht in deinem Account freigeschaltet wurde.

Lösung:

  1. Bidding-Strategien-Ebene prüfen: Bei Portfolio-Strategien findest du es in den Portfolio-Einstellungen
  2. Target ROAS Kampagnen suchen: Das Feature ist nur für Target ROAS-Kampagnen verfügbar
  3. Erweiterte Einstellungen durchsuchen: Manchmal versteckt unter „Erweiterte Bidding-Optionen“
  4. Account-Manager fragen: Falls vorhanden, kann er die genaue Navigation zeigen
  5. Schrittweise Freischaltung beachten: Das Feature wird von Google schrittweise in verschiedenen Accounts freigeschaltet. Falls du es nicht findest, könnte es sein, dass es in deinem Account noch nicht verfügbar ist. Das ist normal bei neuen Google Ads-Features.
Expertentipp

Praxis-Tipp: Das Feature wurde bei Google Marketing Live 2025 vorgestellt und wird schrittweise freigeschaltet. Falls du es nicht findest, prüfe, ob deine Kampagnen Target ROAS verwenden und ob du Portfolio Bid Strategies nutzt. Falls es immer noch nicht verfügbar ist, warte ein paar Wochen – Google rollt neue Features oft über mehrere Monate aus.

Warum sinkt mein ROAS nach der Aktivierung?

Problem und Ursache

Nach der Aktivierung von Smart Bidding Exploration stellst du fest, dass dein effektiver Return on Ad Spend (ROAS) sinkt. Das ist eine beabsichtigte Funktion des Features. Um neue, ungenutzte Suchanfragen zu testen, senkt das System bewusst dein durchschnittliches ROAS-Ziel. Wenn dein Ziel beispielsweise 200 % ist und du eine Toleranz von 10 % erlaubst, arbeitet das System mit einem effektiven Ziel von 180 %.

Lösung:

  1. Gesamt-Conversions bewerten: Konzentriere dich nicht nur auf den ROAS, sondern auf den Anstieg der Gesamt-Conversions und den damit verbundenen Umsatz. Die entscheidende Frage ist: Ist der Zuwachs an Conversions den niedrigeren ROAS wert?
  2. Neue Suchkategorien analysieren: Nutze den Bid Strategy Report, um zu sehen, welche neuen Suchanfragen und Kategorien die zusätzlichen Conversions liefern.
  3. ROAS-Toleranz anpassen: Falls der ROAS zu stark sinkt, kannst du die Toleranz in den Einstellungen schrittweise reduzieren, z. B. von 10 % auf 5 %.
  4. Feature bei Bedarf deaktivieren: Wenn die Gesamtleistung nicht deinen Zielen entspricht, kannst du die Funktion jederzeit wieder deaktivieren.

Wichtige Warnungen und Risiken

Kritische Risiken

Smart Bidding Exploration kann schnell nach hinten losgehen, wenn du nicht vorsichtig bist. Besonders riskant ist eine zu hohe Toleranz (z.B. 30%) bei einem bereits niedrigen Target ROAS (z.B. 200%). Das kann zu erheblichen Profitabilitätsverlusten führen.

Risiken im Detail:

  • Zu hohe Toleranz: Eine 30% Toleranz bei einem 200% Target ROAS führt zu einem effektiven ROAS von nur 140% – das kann deine Margen zerstören.
  • AI Overview Integration: Das Feature wurde auch entwickelt, um mit Googles AI Overviews zu funktionieren, wo Nutzer komplett anders suchen als in der normalen Suche.
  • Kein Fire-and-Forget: Das Feature erfordert kontinuierliche Überwachung und Anpassung.
  • Budget-Explosion: Wenn der Algorithmus neue Conversion-Möglichkeiten findet, kann dein Budget schnell steigen.

Kann ich Smart Bidding Exploration selektiv steuern?

Problem und Ursache

Du möchtest das Feature nur für bestimmte Kampagnen oder Produktgruppen nutzen, aber bist unsicher über die Kontrollmöglichkeiten. Das Feature kann sowohl auf Kampagnen- als auch auf Portfolio-Ebene aktiviert werden.

Lösung:

  1. Kampagnen-spezifisch aktivieren: Du kannst es für einzelne Kampagnen ein- und ausschalten
  2. Portfolio-Strategien nutzen: Bei gebündelten Strategien ist es eine zentrale Einstellung
  3. Schrittweise ausrollen: Teste erst bei einer Kampagne, dann bei weiteren

Deine Aktivierungs-Checkliste

Teste Smart Bidding Exploration systematisch, um das volle Potenzial auszuschöpfen:

  • Voraussetzungen prüfen: Stelle sicher, dass du mindestens 30+ Conversions/Monat (Target ROAS) oder 20-30 Conversions/Monat (PMAX) hast und dein Tracking „bulletproof“ ist.
  • Kampagne auswählen: Starte mit einer reifen, gut laufenden Target ROAS-Kampagne, die seit mindestens einigen Monaten stabil performt.
  • Baseline dokumentieren: Notiere die aktuellen Werte für ROAS, CPA und die Anzahl der Conversions, um einen klaren Vorher-Nachher-Vergleich zu haben.
  • Konservative Toleranz wählen: Beginne mit einer niedrigen Toleranz (10-15%) und erhöhe sie schrittweise, falls nötig. Vermeide 30% Toleranz bei niedrigen ROAS-Zielen.
  • Budget-Flexibilität sicherstellen: Stelle sicher, dass du bereit bist, das Budget um 10-30% zu erhöhen, falls der Algorithmus neue Conversion-Möglichkeiten findet.
  • Kontinuierliche Überwachung: Das ist kein „Fire-and-Forget“-Feature. Überwache die Performance täglich in den ersten Wochen.
  • Performance analysieren: Konzentriere dich auf den Zuwachs an Gesamt-Conversions, nicht nur auf den ROAS. Prüfe im Bid Strategy Report, welche neuen Suchkategorien erschlossen werden.
  • Geduld haben: Gib dem System mindestens 2–3 Wochen Zeit, um zu lernen und sich zu optimieren, bevor du finale Entscheidungen triffst.
Expertentipp

Smart Bidding Exploration ist ein mächtiges Tool für erfahrene Google Ads-Spezialisten. Es kann dir helfen, neue Suchanfragen zu erschließen und dein Wachstum zu beschleunigen, aber es erfordert Vorsicht und kontinuierliche Überwachung. Beginne konservativ und skaliere schrittweise.

Updates umsetzen oder Chancen verpassen?

Googles Entwicklungen zeigen eine klare Richtung: Mehr Automatisierung, strengere Datenschutz-Compliance und bessere Self-Service-Tools. Das bietet Chancen für KMUs mit begrenzten Zeitressourcen – allerdings ersetzt Technologie nie dein Geschäftsverständnis und deine Kundenkenntnis. Nutze diese Tools als Unterstützung für deine Strategie, nicht als Ersatz.

Wenn dir die Umsetzung dieser Neuerungen zu komplex erscheint, stehe ich dir zur Seite. In einem kostenlosen Beratungsgespräch identifizieren wir gemeinsam die für dein KMU relevantesten Maßnahmen und entwickeln einen praktikablen Implementierungsplan.


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