Google zeigt jetzt „AI Max aktivieren“ als angewandte Empfehlung in vielen Google Ads-Konten an. Meine klare Empfehlung: Ignoriere diese Empfehlungen aktuell. AI Max ist ein viel zu neues Feature mit wenigen verlässlichen Praxisergebnissen. Für spezialisierte Kanzleien, lokale Dienstleister und B2B-Berater ist AI Max oft eine Budget-Verschwendung. Statt dem Google-Hype zu folgen, solltest du dich auf bewährte Optimierungsstrategien konzentrieren, die tatsächlich funktionieren.
Was bedeutet „AI Max aktivieren“ konkret?
AI Max ist eine Erweiterung für Search-Kampagnen, die maschinelles Lernen nutzt, um Assets (Überschriften, Beschreibungen, Bilder) automatisch zu optimieren und Gebote anzupassen. Das Feature kann bei breiten Zielgruppen und ausreichend Conversion-Daten funktionieren. Google empfiehlt das Feature jetzt aktiv über den Empfehlungen-Tab, oft mit Versprechungen wie „10-15% mehr Conversions“.
Warum Google AI Max so aggressiv bewirbt
Googles Geschäftsmodell basiert darauf, dass Werbetreibende mehr Geld ausgeben. AI Max hilft dabei auf mehreren Ebenen:
- Breitere Keyword-Abdeckung: AI Max matcht auf mehr Suchbegriffe als manuelle Keywords
- Automatisierte Gebotserhöhungen: Das System erhöht Gebote für „vielversprechende“ Auktionen
- Weniger Werbetreiber-Kontrolle: Du siehst weniger, wo dein Budget hinfließt
- Asset-Kombinationen: Mehr Anzeigenvarianten = mehr potenzielle Klicks
- Reduced Manual Optimization: Weniger manuelle Eingriffe = mehr Vertrauen in Googles Algorithmus
Das ist nicht grundsätzlich schlecht – aber es erklärt, warum Google das Feature so stark bewirbt, auch wenn es nicht für dein spezifisches Business optimal ist.
Warum ich aktuell von AI Max abrate (auch bei „geeigneten“ KMUs)
AI Max ist ein sehr neues Feature mit wenigen echten Praxisergebnissen. Die meisten verfügbaren Daten stammen von Google selbst. Unabhängige Langzeit-Studien fehlen noch weitgehend. Das Feature ist zu unberechenbar für verantwortungsvolles Budget-Management.
Obwohl Google AI Max für bestimmte Unternehmen bewirbt, rate ich aktuell generell davon ab. Selbst in den „idealen“ Szenarien ist das Risiko zu hoch:
AI Max könnte gut funktionieren bei:
- E-Commerce mit breitem Sortiment: Online-Shops mit 100+ Produkten und vielen täglichen Conversions
- Software-as-a-Service (SaaS): Wenn du ein Tool anbietest, das viele Branchen nutzen können
- Große Dienstleister: Unternehmen mit mehreren Standorten und breiter Zielgruppe
- Leadgen bei hohem Volumen: Wenn du 50+ Leads pro Monat generierst
AI Max funktioniert schlecht bei:
- Spezialisierte Kanzleien: „Fachanwalt für Baurecht“ ist aktuell zu spezifisch für AI-Optimierung
- Lokale Nischenbetriebe: „Hochzeitsfotograf Köln“ mit 10 Anfragen pro Monat
- Hochpreisige B2B-Services: Beratung ab 10.000€ mit wenigen, aber wertvollen Conversions
- Stark saisonale Geschäfte: Steuerberater mit Peaks nur zur Steuersaison
Aus der Praxis zeigt sich oft: AI Max braucht mindestens 20 Conversions pro Monat, um vernünftig zu funktionieren. Bei weniger Daten „optimiert“ das System ins Leere und verschwendet Budget für irrelevante Klicks.
Warum 95% aller KMUs AI Max nicht nutzen sollten
Falls du trotz meiner Abratung über AI Max nachdenkst, prüfe ehrlich diese vier Ausschlusskriterien. Wenn auch nur eine Antwort „Nein“ ist, lass die Finger davon:
Frage 1: Hast du mindestens 20 Conversions pro Monat?
AI Max benötigt ausreichend Daten zum Lernen. Mit nur 5–10 Conversions/Monat kann das System keine sinnvollen Optimierungen durchführen. Das Risiko: Budget fließt in irrelevante Klicks, weil die Lernbasis fehlt.
Frage 2: Ist dein Tracking 100% korrekt implementiert?
Ohne sauberes, vollständiges Tracking füttert AI Max die Optimierung mit falschen Signalen. Ergebnis: Mehr „günstige“ Klicks, aber schlechtere Leads und steigende Kosten pro Conversion.
Frage 3: Ist deine Landing-Page wirklich gut optimiert?
AI Max kann nur so gut performen wie deine Zielseite. Unspezifische Inhalte, schwache Relevanz oder zu wenig Trust-Elemente verschlechtern die Lead-Qualität und Conversion-Rate.
Frage 4: Kannst du einen temporären Performance-Einbruch verkraften?
Neue KI-Features streuen anfangs breiter. Wenn dein Budget knapp ist oder du kaum Volumen hast, ist dieses Risiko für KMUs meist nicht tragbar.
Meine klare Empfehlung: Ich rate aktuell von AI Max ab, außer du hast explizit Test-Budget zur Verfügung und erfüllst alle drei Kriterien. Das Feature ist zu neu und unberechenbar. Falls du trotzdem testest: Maximal 10-15% deines Search-Budgets und nur für 4 Wochen.
So testest du AI Max verantwortungsvoll (A/B-Test mit Google Ads Experimenten)
Wenn du trotz Abratung testen willst, nutze Google Ads Experimente statt manuelle Kopien. So vergleichst du fair und risikoarm:
- Experiment anlegen: In der bestehenden, stabilen Search-Kampagne ein Experiment erstellen (50/50-Split).
- Variante definieren: Nur im Experiment AI Max aktivieren (Zusätzliche Einstellungen → AI Max). Original bleibt unverändert.
- Gleiche Rahmenbedingungen: Kein Budgetschnitt, kein Targetwechsel. Nur die AI Max-Änderung in der Test-Variante.
- Laufzeit: Mindestens 4 Wochen, besser 6 Wochen für Signifikanz (keine parallelen größeren Änderungen).
- Kernmetriken: Kosten/Conversion, Conversion-Rate, qualifizierte Leads (CRM), Relevanz der Suchanfragen/LP-Ziele.
- Entscheidung: Nur übernehmen, wenn die Test-Variante signifikant bessere Kosten/Conversion bei gleicher Lead-Qualität liefert.
- Roll-back: Bei schlechteren Ergebnissen Experiment beenden – Originalkampagne bleibt unangetastet.
Probleme und Lösungen
Was tun, wenn AI Max die Kosten pro Conversion verschlechtert?
Nach der AI Max-Aktivierung steigen deine Kosten pro Conversion um 30-50%, obwohl Google „Verbesserungen“ versprochen hatte. Das passiert, weil AI Max oft breiter matcht und irrelevante Klicks einkauft, die nicht zu Conversions führen.
Lösung:
- Suchanfragen-Report prüfen: Schaue dir an, für welche Begriffe du jetzt zahlst
- Negative Keywords ergänzen: Schließe irrelevante Suchbegriffe aggressiv aus
- Budget reduzieren: Senke das AI Max-Budget auf 10% und beobachte weiter
- Zurück zu manuell: Wenn keine Verbesserung nach 2 Wochen, deaktiviere AI Max
Soll ich AI Max komplett für alle Kampagnen aktivieren?
Google zeigt AI Max-Empfehlungen für mehrere deiner Kampagnen gleichzeitig und verspricht „bis zu 15% mehr Conversions“. Du überlegst, alle Empfehlungen anzunehmen, um die Performance zu steigern.
Vorsichtige Herangehensweise:
- Nie alle gleichzeitig: Aktiviere AI Max immer nur in einer Kampagne als Test
- Best-Performer zuerst: Teste nur bei deiner erfolgreichsten Kampagne
- 4 Wochen Wartezeit: Bewerte Ergebnisse, bevor du weitere Kampagnen umstellst
- Kontrollgruppe behalten: Mindestens 50% deiner Kampagnen manuell lassen für Vergleiche
Warum schlägt Google AI Max für meine Nischen-Kanzlei oder Unternehmen vor?
Du betreibst eine spezialisierte Anwaltskanzlei oder ein spezialisieres Unternehmen mit nur wenigen Anfragen pro Monat, aber Google empfiehlt trotzdem AI Max. Das passiert, weil Googles Empfehlungsalgorithmus nicht zwischen verschiedenen Geschäftsmodellen unterscheidet.
Realistische Einschätzung:
- Empfehlung ignorieren: AI Max ist für spezialisierte Kanzleien und Unternehmen aktuell meist ungeeignet
- Manuelle Kontrolle behalten: Bei wenigen, aber wertvollen Conversions ist Präzision wichtiger als Automatisierung
- Keyword-Fokus verstärken: Investiere lieber in bessere Keyword-Recherche und Anzeigentexte und lLandingage.
Praxis-Tipp: Wenn du weniger als 10 Conversions pro Monat hast, ignoriere AI Max-Empfehlungen komplett. Konzentriere dich auf Qualitätsfaktor-Optimierung und präzise Keyword-Strategien.
Deine Sofort-Checkliste
Arbeite diese Liste zeitnah ab (10 Minuten):
- AI Max-Empfehlungen ignorieren: Empfohlene Aktivierungen in Accounts nicht blind übernehmen (Google pusht das breit aus).
- Vier Ausschlusskriterien prüfen: 20+ Conversions/Monat? Tracking 100% korrekt? Landing-Page optimiert? Performance-Einbruch verkraftbar?
- Bei auch nur einem „Nein“: Definitiv nicht testen (betrifft die große Mehrheit der KMUs).
Wenn du testest (nur dann):
- A/B-Experiment (50/50) statt Kampagnenkopie
- Laufzeit 4–6 Wochen, klare Erfolgskriterien vorab festlegen
- CRM-Qualität prüfen (nicht nur Formular-Conversions zählen)
Updates umsetzen oder Chancen verpassen?
Googles Entwicklungen zeigen eine klare Richtung: Mehr Automatisierung, strengere Datenschutz-Compliance und bessere Self-Service-Tools. Das bietet Chancen für KMUs mit begrenzten Zeitressourcen – allerdings ersetzt Technologie nie dein Geschäftsverständnis und deine Kundenkenntnis. Nutze diese Tools als Unterstützung für deine Strategie, nicht als Ersatz.
Wenn dir die Umsetzung dieser Neuerungen zu komplex erscheint, stehe ich dir zur Seite. In einem kostenlosen Beratungsgespräch identifizieren wir gemeinsam die für dein KMU relevantesten Maßnahmen und entwickeln einen praktikablen Implementierungsplan.